Mein Mann liebt ihn einfach, seinen Grill. Und das ist auch gut so. Nicht nur ich profitiere davon, sondern auch unsere Familie und Freunde. Für unser fünftes und letztes Sundown Dinner in 2015 haben wir auf jeden Fall noch einmal Gas gegeben! Denn das gesamte Menü bereiteten wir wieder auf unserem Gasgrill zu. Man merkt, dass wir so langsam auf den Herbst zusteuern, denn die Gerichte werden bereits deftiger…
Vorspeise: Quiche lorraine mit Salat
Den Start des „leichten“ Menüs machte eine klassische Quiche lorraine mit Salat. Ich kenne niemanden, der keine Quiche mag! Vor allem mit Speck und Zwiebeln: himmlisch! Ok, in dieser Ausführung nicht gerade für Vegetarier geeignet, aber auch Gemüse-Quiche schmeckt einfach genial! Und mal ehrlich. Das ist wie Pizza! Einfach rein, was man mag, und es schmeckt! Hm, eigentlich eine gute Idee fürs nächste Mal: kleinere Quiches mit verschiedenem Belag und dann ein „Dreierlei Quiche an Pflücksalat“. Klingt doch super, oder?
Eine Quiche lässt sich recht einfach zubereiten:
250 g Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde in der Mitte formen. Ein Ei, 160 g eiskalte, geriebene Butter und eine Prise Salz hineingeben. Jetzt ganz schnell zu einem Teig verkneten, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten kalt stellen.
Währenddessen kann man schon einmal 100 g Würfelspeck in etwas Butter anbraten. Eine Stange Porree kleinschneiden und mit dem Speck braten.
Nach den 30 Minuten kann der Teig auf der Arbeitsfläche mit etwas Mehl und einem Nudelholz ausgerollt werden. Diesen vorsichtig in die Quicheform geben, festdrücken und auch den Rand gut mit Teig auskleiden.
4 Eier, 250 ml Sahne mit dem gebratenen Speck und Porree sowie Pfeffer verrühren und auf den Teig geben. Jetzt einfach für 35 Minuten in den vorgeheizten Grill (bzw. Backofen) geben – bei ca. 180°. Am besten direkt warm servieren! So schmeckt es am besten.
Hauptgang: Rinderroulade mit Serviettenknödel gebettet auf Rotkohl
Erstaunlicherweise sind selbst gemachte Rouladen ziemlich einfach zu machen. Und so lecker wie sie diesmal waren, werden wir sie sicherlich öfter machen! Für 6 Personen kauften wir 2,5 kg Roastbeef. Zuerst wird die Speckschwarte abgeschnitten. Dann wird das gesamte Stück Fleisch der Länge nach in zwei Hälften geschnitten. Das obere Drittel wird dann jeweils einmal der Länge nach eingeschnitten. Vorsicht, der hintere Rand darf natürlich nicht durchtrennt werden. Also den letzten Zentimeter oder halben Zentimeter nicht durchschneiden. Diess obere Drittel wird dann nach hinten geklappt. Nun schneidet man die restlichen zwei Drittel in der Hälfte durch. Wenn man diese Seite auch aufklappt, sollte das Fleisch an jeder Stelle ungefähr gleich dick sein (wenn man sich nicht verschnitten hat… Etwas Übung macht den Meister…).
Das schwierigste hat man jetzt schon geschafft. Denn jetzt wird das Fleisch einfach beidseitig gesalzen und gepfeffert. Auf einer Seite wird es dann mit Dijon Senf bestrichen. Darauf verteilt man angeschwitzte Zwiebeln und Gewürzgurken. Zum Abschluss noch eine Lage Speck – denn alles schmeckt besser mit Speck!
Und nun wird die Roulade zur Roulade: sie wird fest eingerollt. Beherzt zugreifen und recht fest einrollen, damit sie nicht wieder auseinander fällt. Um sie zusammenzuhalten wird sie mit Rouladen-Nadeln (unsere sind von Fackelmann) zusammengehalten.
Bevor die Roulade auf den Grill kommt, muss noch die Beilage zubereitet werden. Diese kann aber wunderbar vorbereitet werden. Denn wie bereits beim letzten Sundown Dinner Post angekündigt, gab es Serviettenknödel als Beilage. Diese sind etwas schneller zuzubereiten als Semmelknödel, da man nur die Rollen formen muss und nicht jeden Knödel einzeln. Die Menge, die wir zubereiteten, ergab (wie auf dem Bild zu sehen) 3 Rollen.
10 – 12 Brötchen sollten 2 – 3 Tage vorher bereits gekauft werden und einfach in der Bäckertüte aus Papier gelagert werden. Wir legen sie einfach in unseren Brotkorb. Sie sollen nur etwas austrocknen. Für die Zubereitung werden zunächst 750 ml Milch aufgekocht und auf die in Würfel geschnittenen Brötchen gegossen. Die Masse einfach etwas ziehen lassen. Die Brötchen sollen gut mit der Milch quellen und diese aufsaugen. In der Zwischenzeit die Zwiebeln würfeln und in einer Pfanne andünsten (wer möchte mit Petersilie – aber ich hasse Petersilie – daher lassen wir sie immer weg)
4 EL Mehl, 10 Eier, Salz, Pfeffer und Muskat über die eingeweichte Brötchen-Milch-Masse geben. Die etwas abgekühlten Zwiebeln hinzugeben und alles gut vermengen. Für die Serviettenknödel wird die Masse nun entweder in ein Geschirrhandtuch gewickelt, oder wie wir es gemacht haben, mit einem Vakuumierer eingeschweißt. Jetzt kann man sie noch einmal kalt stellen, bis kurz vor dem Servieren.
Um die Serviettenknödel zu garen, muss man sie 20 Minuten in siedendem Salzwasser ziehen lassen.
Zur Vorbereitung für den Grill werden die Serviettenknödel dann noch in Scheiben geschnitten.
Die Roulade wird nun auf dem Grill auf allen 4 Seiten für jeweils 3 Minuten scharf angebraten. Danach lässt man sie im geschlossenen, ausgeschalteten aber noch heißen Grill für 10 Minuten ruhen. Die Serviettenknödel werden mit flüssiger, gesalzener Butter eingepinselt und können dann einfach mitgegrillt werden. Dann sind sie schön heiß und ein bisschen kross! Super!
Mehr für die Optik, aber auch geschmacklich sehr gut passend, richtet man auf den Tellern in der Zwischenzeit ein Bett aus Rotkohl Salat. Hierzu einfach Rotkohl reiben und mit Walnussöl, Himbeeressig und Salz & Pfeffer anmachen. Auf dieses Bett wird eine Scheibe Serviettenknödel und darauf eine Scheibe der Roulade gelegt. Das Tüpfelchen bildet ein Ensemble aus verschiedenfarbigen Sprossen (gibt´s z.B. in der Metro). Das Pink passt außerdem ganz wunderbar zur Farbe des Rotkohls! On Top auf die Roulade und fertig ist das Festmahl!
Wenn das nicht schön aussieht? Viel Spaß beim Nach-Grillen und Anrichten! Die Gäste werden begeistert sein!
Dessert: Kirschenplotzer vom Grill mit selbstgemachter Vanillesoße
Wer kennt ihn nicht? Den genialen Kirschenplotzer? Was, du kennst ihn nicht? Du hast etwas verpasst! Kirschenplotzer ist supergeil! Wir haben mal eine etwas andere Art ausprobiert, diesmal war es nicht Omas Geheimrezept :) Vom Grill, warm und mit Vanillesoße übergossen war auch für uns eine Premiere! Mit Standing-Ovations :)
Es wurde bereits ziemlich früh dunkel. Oder es wurde etwas später. Wahrscheinlich etwas von beidem. Jedenfalls konnten wir dank unserer (nachgerüsteten) Grillbeleuchtung von Weber trotzdem sehen, was wir da tun!
Rezept für dieses leckere und wärmende Dessert:
Der Kuchen: 3 Brötchen vom Vortrag werden mit 150 ml warmer Milch übergossen und dieses Gemisch lässt man dann (ganz wie bei den Serviettenknödeln) etwas einziehen. Währenddessen werden 3 Eigelb mit 125 g Zucker und einem Päckchen Vanillezucker schaumig geschlagen. Hinzu gibt man dann 1 Butter-Vanille-Aroma, 500 g Quark, 2 EL Zitronensaft sowie 75 g Grieß mit 3 TL Backpulver vermischt.
Jetzt knetet man die eingeweichten Brötchen gut durch und hebt die Quarkmasse sowie 750 g Sauerkirschen unter. Zuletzt schlägt man die 3 Eiweiß schaumig und hebt diese ebenfalls unter. Die Masse gibt man in eine gefettete Form, bestreut sie mit gehobelten Mandeln und backt den Kuchen im geschlossenen Grill bei 175 – 200° ca. 30 bis 40 Minuten.
Die Vanillesoße: Für die selbstgekochte, sehr feine Vanillesoße wird zuerst ein halber Liter Milch mit einer ganzen, ausgekratzten Vanilleschote und einer Prise Salz aufgekocht. Wichtig: im Wasserbad zubereiten! Denn jetzt verrührt man 5 Eigelb mit 60 g Zucker und rührt dies in die heiße (nicht kochende!) Milch im Wasserbad hinein. Unter ständigem Rühren so lange erhitzen, bis die Sauce gut gebunden ist. Wie gesagt, die Sauce darf nicht mehr kochen, wir wollen ja kein Vanille-Rührei, sondern Soße. Das war’s schon. Die Sauce kann man auch schon vorher vorbereiten und dann einfach zum Servieren etwas aufwärmen.
Hmm, Vanillesoße… Da fällt mir ein… Dampfnudeln gab’s auch schon lange nicht mehr… Das muss dringend nachgeholt werden!
Summer Sunday Sundown Dinner 2015
Ich bin schon etwas traurig, dass die Sundown Dinner vorbei sind. Weil das irgendwie auch das Ende dieses spektakulär schönen Sommers bedeutet. Ich freue mich aber umso mehr, dass wir die schönen Tage genutzt haben und unsere Familie und Freunde verwöhnen konnten. Aber keine Angst. Wir grillen weiter. Es fehlt uns auch immer noch Part III zur Holy Trinity: Pulled Pork! Wir werden sicherlich einen goldenen Herbsttag für das nächste Festmahl finden! Solange man vor dem Grill steht ist es ja auch weiterhin schön warm ;)
Fühlt euch inspiriert, ladet eure Familie und Freunde ein und los gehts! Flamme an!
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